Über den Verein


Im Jahre 1951 trafen sich erstmalig mehrere junge Männer unserer Gemeinde mit dem gemeinsamen Wunsch, in Velen einen Spielmannszug zu gründen. Die Männer der ersten Stunde waren damals Franz Schürmann, Josef Tenkamp, Hubert Flinkert und die Gebrüder Göding, die schon in früheren Jahren den Spielmannsbrauch aktiv pflegten.
Als der Velener Schützenverein hörte, dass auf dem Schützenfest 1952 wieder ein Spielmannszug spielen würde, sagte er spontan eine Spende in Höhe von 500 DM zu. Auch die Gemeindeverwaltung stellte ein Startkapital von 50 DM zur Verfügung.
Im Oktober 1951 wurde dann über die Borkener Zeitung um Interessenten für den Spielmannszug geworben.


Auf dieses Inserat meldeten sich ca. 30 junge Leute. Am 17.02.1952 war es dann soweit: Die Vereinigten Spielleute Velen hielten ihre Gründungsversammlung ab. Auf dieser Versammlung wurde Friedrich Kirchberg zum  1. Vorsitzenden gewählt. Es hatte schon einige Zeit vorher Interesse für die Spielleute gezeigt und die Ausbildung der Trommler und des Tambourmajors Franz Schürmann übernommen.

 

Damit war der offizielle Grundstein für die Vereinigten Spielleute Velen gelegt. Schon im Mai 1952 hatten die jungen Spielleute auf der Sportwerbewoche des TuS Velen ihren ersten Auftritt. Schnell wurde man auf die "Knüppeljungs" aufmerksam, viele Einladungen folgten. Das Versprechen, das auf dem Velener Schützenfest 1952 wieder ein Spielmannszug spielen würde, wurde eingehalten und mit Stolz marschierte man hier auf. Zum Anlass des 50-jährigen Bestehens der Stadtlohner Husarenkapelle führte unser Spielmannszug als erster Spielmannszug im Umkreis, gemeinsam mit den Stadtlohner Husaren den Grossen Zapfenstreich auf. Unser Spielmannszug erhielt später eine Einladung zur 750 Jahrfeier der Stadt Vreden und trat dort als Landsknechte verkleidet auf. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich die Teilnahme am Rosenmontagszug in Münster. Beteiligungen an Festen aller Art folgten.


Doch bald schon sollte ein anderer Wind im Spielmannszug wehen, denn um bei musikalischen Wettstreiten zu bestehen waren Disziplin, Haltung und Können gefragt. Durch viele zusätzliche Übungsstunden konnte der Spielmannszug grosse Erfolge einspielen, viele Auszeichnungen und Ehrungen konnten in Empfang genommen werden. Doch wer gewinnen will muss auch lernen Niederlagen einzustecken, die man natürlich auch in Kauf nehmen musste. Dieses alles konnte uns aber nicht daran hindern, die Tradition des Vereines weiterzuführen. Bei Gastauftritten, Wettbewerben und Musikfesten knüpften wir rasch Bande in die nähere und fernere Nachbarschaft. Tradition ist das freundschaftliche Verhältnis zum Musikverein Velen, das durch kein Konkurrenzdenken getrübt wird.

 

Tradition ist auch die tragende Rolle auf den Schützenfesten in Velen, Nordvelen, Gemen, Holthausen und Gross Reken.
Zu unseren Niederländischen Musikfreunden der Kapelle "Arti et Religioni" aus Langeraar/Ter Aar halten wir gemeinsam mit dem Musikverein Velen seit 1970 ein gutes und freundschaftliches Verhältnis aufrecht. Einen guten Kontakt zu den örtlichen Vereinen und der Gemeinde Velen zu pflegen, dass war und ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
In den 70er Jahren erlebte unser Spielmannszug sowohl einen personellen, als auch einen musikalischen Leistungseinbruch.

 

Es war für uns eine schwierige Zeit, aus der es nicht leicht war, heraus zu kommen. Aber durch das Anwerben neuer Mitglieder und den Beginn der Ausbildung nach Noten in den 80er Jahren brachten wir den Verein wieder auf eine ansehnliche Stärke und auf Leistungsniveau. Unterstützt wurden wir in dieser sicher nicht leichten Zeit von zwei Mitgliedern aus dem Spielmannszug Hochmoor, und zwar vom damaligem Tambourmajor und leider viel zu früh verstorbenem Winfried Lansing, der die Trommler ausbildete und von Lilly Hungerhoff, die die Ausbildung der Flötisten übernahm.

 

1982 sind wir der Grenzland-Interessengemeinschaft der Spielmanns- und Fanfarenzüge beigetreten und haben seit dem auch schon wieder an einigen Wettstreiten teilgenommen. Im Jahre 1987 nahmen wir erstmalig wieder am Grenzland Wettstreit in Ramsdorf teil. Wir belegten dort einen hervorragenden 2. Platz in der C-Klasse.
Im Jahre 1988 wurde unser Tambourmajor Franz Schürmann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, sein Nachfolger, Andreas Lammering, zeichnet auch heute noch für die Stabsführung verantwortlich.

 

Den grössten Umbruch unserer Vereinsgeschichte erlebte und erlebt unser Spielmannszug in den 90er Jahren. Durch die Verpflichtung des neuen Gesamtausbilders Andreas Klein konnte unser Verein eine totale Umstellung erleben. Seit der Verpflichtung von Andreas Klein wurde die gesamte Ausbildung professionalisiert. Unsere Nachwuchsspieler besuchen D1-, D2- und D3- C1-Lehrgänge für Spielmannszüge, so dass Trommler und Flöten nicht nur auf Schützenfesten einen guten Eindruck machen, sondern auch für Konzerte und den eben schon benannten Wettstreit ausgerüstet sind.
Seit dieser Umstellung erlebt unser Spielmannszug einen qualitativen Aufwind, wie es ihn zuvor nicht erlebt hatte. Es konnten so viele Nachwuchsmusiker angeworben werden, dass wir zur Zeit über 90 aktive Mitglieder haben. Hinzu kommen noch unsere passiven Mitglieder, die "Alte Garde" und unser Förderzirkel, der uns mit einem jährlichen Beitrag unterstützt.

 

Einen massgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatte unser langjähriger 1. Vorsitzender Roman Schulz, der in den 70er Jahren den Vorsitz von Fritz Kirchberg übernahm und bis zum Jahr 2000 diese Position ausübte. Ohne ihn und seinen unermüdlichen Einsatz für unseren Verein wäre diese Entwicklung nie zustande gekommen. Immer wieder trieb er den Verein voran, knüpfte Kontakte zu anderen Vereinen und stellte sein Organisationstalent unter Beweis. Im Jahre 2000 wurde Udo Schlüter zu seinem Nachfolger und Roman zum Ehrenvorsitzenden unseres Vereines gewählt. So waren auch die ersten Jahre dieses neuen Jahrzehnts geprägt von der Ausbildung weiterer Nachwuchsmusiker, sowie die Teilnahme an Wettstreiten und Konzerten.
Aber auch das Traditionsbewusstsein ist bei uns weiterhin stark geprägt.

 

So haben wir nach wie vor unsere Schützenfeste, die wir besuchen und musikalisch mitgestalten. Unser ganz grosses Bewusstsein gilt aber der Kameradschaft innerhalb des Vereines, dem Miteinander und der Geselligkeit von jung und alt, dass wir auf Kameradschaftsabenden aber auch an verschiedenen musikalischen Wochenenden immer wieder stärken. Für die Zukunft sind wir nicht müde, weitere Nachwuchsmusiker anzuwerben. Ebenfalls werden wir auch in Zukunft weiter verstärkt an Wettstreiten teilnehmen, Konzerte aufführen und bisweilen Gottesdienste gestalten. Wir lassen aber auch unsere Tradition nicht aus dem Auge, unsere Verbundenheit zu anderen Vereinen wird ebenfalls in Zukunft weiterhin ganz gross geschrieben werden.